Vielleicht sind es noch zwei Spätsommertage oder der Herbst beginnt schon im Hochsauerland und wir entdecken zwei neue Etappen auf dem Rothaarsteig. Diesmal starten wir, wo der historische Höhenweg beginnt: in Brilon, der ehemaligen Kreisstadt, genauer auf dem Marktplatz am Petrusbrunnen. Dieser Sauerländische ›Kump‹ war Endpunkt der bereits1360 aus handgebohrten Eichenrohren errichteten Wasserleitung, die fast 500 Jahre die Stadt mit Wasser von den Höhen das Rothaargebirges versorgte.
Von hier aus geht es in sanfter Steigung vorbei an der Möhnequelle bis zu Borbergs Kirchhof, Erinnerung an die Zeiten der Pest im Hochsauerland. Wir befinden uns hier bereits auf dem Kamm der Sauerländer Berge und damit in der Landschaft der herrlichen Weitblicke, die auf dem Ginsterkopf (660 m) ihren ersten Höhepunkt erreichen. Wir beenden den ersten Wandertag an der berühmten ›Feuereiche‹ nicht weit von den Bruchhauser Steinen, Endpunkt unserer Kultur-Wanderung im vorigen Jahr.
Der nächste Tag führt uns südlich des Rhein-Weserturmes zum Dreiherrenstein, Jahrhunderte alter Grenzpunkt zwischen Westfalen und Wittgenstein, zwischen sächsischem und fränkischem Kultur- und Sprachgebiet, zwischen katholischem Kurköln und protestantischem Nassau. Weiter geht es immer über die Höhen, vorbei an der Ruine der Ginsburg und durch das Naturschutzgebiet der Ginsberger Heide bis auf den Giller (653), von wo aus der Blick bei gutem Wetter bis ins Siebengebirge reicht.
Wir werden, wie in den vergangen Jahren, jeden Tag in Begleitung eines erfahrenen Rangers 4-5 Stunden unterwegs sein und dabei viel über Natur und Geschichte dieses alten Grenzweges erfahren.
Wir brauchen dafür unbedingt gute Kondition, feste Schuhe und Rucksackverpflegung für den ersten Tag. Der Bus bringt uns jeweils zum Ausgangspunkt der Wanderstrecke und holt uns wieder ab. Wir wohnen wieder im Hotel ›Jagdhaus Wiese‹ oben auf dem Kamm und werden in der schönen Wellness-Landschaft des Hotels entspannen können.